Unsere Freunde der „Blue Knights“ on Tour. Zurzeit befindet sich eine Delegation auf zwei Rädern in Schottland. Mitten drin unser IPA-Verbindungsstellenleiter Rainer Wittka (vorne im Bild). Etwa 3.500 Kilometer wollen die Biker auf ihrer zweiwöchigen Rundfahrt durch das nördlichste Land von Großbritannien absolvieren, durch die Highlands, vorbei an Gletschern und Seen.
Das internationale Treffen von etlichen europäischen „Blauen Rittern“ findet an diesem Wochenende standesgemäß an einem schottischen Schloss in Inverness statt. Nicht weit entfernt von Loch Ness. Dort wo sich die Legende um das Ungeheuer rankt. Vielleicht haben die Biker aus dem Ruhrgebiet „Nessie“ gesehen.
IPA und „Blue Kights“ verfolgen ähnlich Ziele. Es sind im weitesten Sinne internationale Freundschaftsorganisationen. In Essen gibt es eine enge Zusammenarbeit. So treffen sich die Biker einmal monatlich in den IPA-Örtlichkeiten. Und einige IPA-Freunde sind auch Mitglieder bei „Blue Knights“.
Wir wünschen von hieraus viel Spaß und Freude beim Treffen und eine unfallfreie Rückkehr.
Info: Die „Blue Knights“ wurden 1974 in den USA gegründet. Ende der 1980er-Jahre schwappte die Idee der motoradfahrenden Polizisten nach Europa und Deutschland. Aber nicht nur Polizisten gehören den Clubs, die in Deutschland Chapter heißen, sondern auch Angehörige von Justiz und Zoll . Die Ziele der Blue Knights sind die Förderung des Motorradtourensports, Förderung der Völkerverständigung und der weltweiten Einigung sowie die finanzielle und materielle Unterstützung von gemeinnützigen, mildtätigen und sozialen Einrichtungen, Organisationen und Stiftungen (Quelle: Wikipedia).
Die Polizei ist Ländersache. Polizeibeamte sind Landesbedienstete. Da ist es doch klar, dass diese ihr Bundesland besonders gut kennen sollten. Das bevölkerungsreichste in Deutschland mit rund 18 Millionen Einwohnern feierte im letzten Jahr Geburtstag. Es wurde 75 Jahre alt. Anlass genug, den Menschen die Geschichte und Bedeutung zu erzählen. Und wie macht man dies am besten? In einer Ausstellung. Von August 2021 bis August 2022. Der Titel: Unser Land – 75 Jahre Nordrhein-Westfalen. Der Ort war dann auch schnell im Haus der Geschichte am Düsseldorfer Rheinufer gefunden. Die IPA Essen – selbst stolzer Betreiber eines Polizeimuseums – konnte dann einen kleinen Teil mit einem Schutzhelm zum Gelingen dieser Ausstellung beitragen. So kam der Kontakt mit einer Mitarbeiterin der Ausstellung zustande. Dr. Heidi Sack wurde kurz vor der Wiedereröffnung des IPA-Polizeimuseums von uns nach Essen eingeladen und gab wertvolle Tipps zur museumspädagogischen Umsetzung. Der Gegenbesuch in die Landeshauptstadt war danach nur Formsache.
Dr. Heidi Sack (3. von links) mit aufmerksamen Zuhörern
Am 23. August führte die gebürtige Essenerin eine Abordnung der IPA exklusiv durch die Präsentation im Haus der Geschichte. Die Themenfelder: Politischer Neubeginn – Einwanderungsland – Sozialer Ausgleich – WANDEL STATT Stillstand – Bedrohte Umwelt – Sicherheit in Gefahr – Religion im Wandel und Neue Freiheiten.
Das besondere Interesse lag bei uns fast selbstverständlich im Bereich „Sicherheit, Kriminalität, Terror“. Von der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer und seiner Personenschützer sowie seines Fahrers in der Hochzeit des RAF-Terrorismus über die Terroranschläge in Köln, Düsseldorf und Solingen, dem Loveparade-Unglück bis hin zu dem „Rockerkrieg“ zwischen Hells Angels und Bandidos. Beeindruckend am Ende der Führung ist die Videowand mit Filmausschnitten zum Gladbecker Geiseldrama 1988, wo von uns sogar einige agierende Polizeikollegen wiedererkannt wurden. Zweieinhalb Stunden gelebte Geschichte von NRW.
Der Tag klang in der längsten Theke der Welt in der Düsseldorfer Altstadt aus. Unser Dank geht an die sympathische, kompetente Museumsführern und wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Heidi Sack für diese ganz besondere Exkursion durch unser Bundesland.
Unser IPA-Mitglied und Kollegen Albin Eberl ist am 18. August gestorben. Er wurde 87 Jahre alt. Albin war nicht nur unser IPA-Freund, er war auch Ehrenmitglied im Polizeisportverein (PSV). Wir Älteren kennen ihn noch aus seiner Zeit bei der Kripo im 3. Kommissariat mit Sitz in Frillendorf.
Die WAZ-/ NRZ-Stadtteil widmete dem „Mister Sportabzeichen“ in der Samstagsausgabe einen redaktionellen Nachruf. 30 Jahre war Albin Eberl bei SG Schönebeck sportlich aktiv und hat bei vielen Sportfesten die Farben seines Vereins vertreten. Insgesamt absolvierte er 54 Mal das Deutsche Sportabzeichen.
Ich traf Albin in den letzten Jahren immer bei den Weihnachtskonzerten der Essener Polizei. Da reiste er mit seiner Frau und Freunden aus seiner Wahlheimat Lüdenscheid an. Das Foto zeigt ihn mit seiner Ehefrau beim Konzert 2017. Das andere zeigt Albin Eberl beim Neujahrsempfang des PSV 2015.
Wir trauern um einen liebenswerten Kollegen und Sportskameraden
Nur für IPA-Angehörige, Polizeikolleginnen und -kollegen. In Vorbereitung auf die Wiedereröffnung unseres Polizeimuseums hatten wir Kontakt zu einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des „Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen“, die uns wertvolle Tipps für unsere historische Sammlung gab. Wir hatten ihr zuvor für eine Ausstellung im Landtag einen SEK-Helm zur Verfügung gestellt. So kam die Verbindung zusammen. Als kleines Dankeschön hat uns Dr. Heidi Sack zu einem Gegenbesuch mit Führung eingeladen.
Dieser findet am kommenden Dienstag, 23.8.2022, um 14.00 Uhr im „Haus der Geschichte NRW“ (Behrensbau, Mannesmannufer 2, 40213 Düsseldorf) statt. Wir fahren auf unterschiedlichen Wegen in die Landeshauptstadt. Fahrgemeinschaften können gebildet werden. Interessierte IPA-Mitglieder können sich bei uns melden. Wie immer unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder direkt beim Verbindungsstellenleiter Rainer Wittka 0177 6267979 (uk)
Foto © Haus der NRW-Geschichte - Infos: https://unser-land.nrw/ueber-uns
Das IPA-Polizeimuseum Essen öffnet wieder seine Pforten
„Reg‘ dich doch nicht auf. Es ist doch nur ein Film.“ Diesen Satz kennen Polizistinnen und Polizisten, wenn sie gemeinsam mit ihrem Partner einen Krimi im Fernsehen oder Kino gucken. Ob Tatort, Polizeiruf 110 oder die täglichen Vorabendserien. Alles Fake. Wie die Polizei in den Filmen dargestellt wird, tickt sie nicht. Das öffentliche Bild der Sicherheitsbehörde wird allerdings durch Kriminalfilme (mit-) geprägt. Vielleicht sollten sich Interessierte die Polizeiarbeit einmal von Experten richtig erklären lassen. Und welcher Ort eignet sich dafür am besten? Richtig – ein Polizeimuseum.
Nachgebaut - Polizeiwache aus den 1970er-Jahren
Und so eins existiert in Essen seit 12 Jahren. Betrieben wird es durch die International Police Association (IPA) der Verbindungsstelle Essen. Nach zweijähriger Schließung, bedingt durch den Umzug aus der „alten Polizeischule“ in die Liegenschaft an der Theodor-Althoff-Str. 4 wird es jetzt wieder eröffnet. Eine gemächliche Blaulichtfahrt durch die Polizeigeschichte ist möglich. Über 100 Jahre auf „nur“ 130 Quadratmetern. „Klein, aber fein“, so das Urteil einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Hauses der NRW-Geschichte.
Der Essener Polizeipräsident Frank-Arno Richter wird als erster das neue Museum betreten dürfen. Er unterstützt alle Aktivitäten der IPA, deren Mitglied er seit über 40 Jahren ist: “Die IPA Verbindungsstelle Essen bietet mit diesem Museum Erinnerung, die uns dabei unterstützen kann, unsere Werte als Polizei zu vergegenwärtigen.“
Gezeigt werden rund 5000 (!) Exponate. Einen Schwerpunkt bildet die Ausstellung von Polizeimützen aus sage und schreibe 180 Ländern. Nachgebaut wurden zwei Polizeiwachen aus der Weimarer Zeit, den 1970er-Jahren und eine Polizeigewahrsamzelle, in der schon der „letzte Bulle“ Henning Baum drin war.
Henning Baum atmete noch während Aufbauphase gesiebte Luft
Der Vater des Essener Polizeimuseums heißt Rainer Wittka, seit 1978 Polizeibeamter und seit 2021 Pensionär. Schon als junger Polizist begann seine Sammelleidenschaft für Polizei-Kopfbedeckungen. Er findet sie auf Tauschbörsen oder bei Besuchen in europäischen Ländern. Mit dem IPA-Ausweis in der Brieftasche wurden ihm Polizeitüren geöffnet, denn IPA steht weltweit für Freundschaft von rund 360.000 Polizisten in 68 Staaten. Da ist es kein Wunder, wie Rainer Wittka von seinen Kollegen gerufen wird, und er vielen nur unter dem Spitznamen „Mütze“ bekannt ist.
Kopfbedeckungen aus der Kaiserzeit und kurz danach
Als die Essener Polizei 2009 ihr 100-jähriges Jubiläum im Polizeipräsidium feierte, viele Führungs- und Einsatzmittel und Gerätschaften den Besuchern zeigte, stellte sich danach die Frage: Was machen wir jetzt damit?
Rainer Wittka schlug zu und bot der damaligen Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinziehr an: „Wir gestalten mit dem Überbleibseln ein Polizeimuseum“. Das war die Geburtsstunde. Er werkelte mit Kollegen, trug weitere Ausstellungsstücke zusammen. Zuletzt während des Umzugs von der „Norbertstraße“ zur „alten Karstadt-Hauptverwaltung“ an der Theodor-Althoff-Straße. Da krabbelten die „Museumsdirektoren“ schon mal in Abfallcontainer, um Altertümliches für das Polizeimuseum zu retten.
Seit 2010 können interessierte Bürger, Vereine, Organisationen oder Polizeistudenten eine der größten Sammlung von Fahndungsplakaten oder Exponate von der Pickelhaube über Alkohol-Pusteröhrchen bis hin zu den unterschiedlichen Uniformepochen der NRW-Polizei bestaunen.
Schwerpunkt der Ausstellung ist die Polizeimützensammlung. Das wertvollste ist ein preußischer Tschako von 1848. Aber auch eine halbvolle Asbach-Flasche findet der Betrachter als Kuriosität in der Sammlung. Denn ein Schnaps nach der „Leichenbearbeitung“ war Anfang der 1950er-Jahre erlaubt, um den Geruch aus der Nase zu bekommen.
Info: Das Polizeimuseum kann kostenlos nach Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und anschließender Terminabsprache in Begleitung eines IPA-Mitglieds von Kleingruppen besichtigt werden. Einzelanmeldungen werden zunächst gesammelt. Weitere Infos unter: ipa-essen.de